Информация о авторе Библиотека сайта Журнал Ссылки

 
 
Предыдущая Следующая

Der Leiche folgen die nehesten Freunde und gute Bekandten und zwar ohne Ordnung auff einen Hauffen, tragen jegliche ein Wa-chsliecht in der Hand. Wenn sie ans Grab kommen und die Leiche niedersetzen, wird der Sarg geöffnet und der Todte noch einmahl beräuchert. Das Bild, so er im Leben anstatt seines Heiligen geehret, wird über ihm gehalten, vom Priester gebetet und zum offtern diese Worte wiederholet: Der Herr gedencke dieser Seele im besten, und dann etliche Sprüche nach der Griechen Liturgia gelesen. Die überbliebene Witwe stehet unterdessen über der Leiche, lasset ihr jammer Geschrey mit wiederholten obbemeldten Fragen noch einst hören. Dann treten die Freunde neben ihr zum Sarge, küssen dasselbe, auch bissweilen den Todten selbst zu guter letzte und treten zurücke. Darauff gehet der Pope hinzu, gibt dem Todten einen Pass mit ins Grab, welchen sie in Musscow vom Patriarchen, an andern Orten aber von den Metropoliten und Ertzbischöffen, oder im Mangel derer nur von Popen umbs Geld lösen müssen ... Dieser Pass wird vom Patriarchen, Bischoff oder Popen unterschrieben, untersiegelt

272

В.Й.Мансикка

und dem Todten zwischen zween Fingern gestecket. Es meinen die einfältigen Leute dass dieser Pass und recommendation Schreben ein grosses vermüge zum Hingang in jene Welt... Wenn nun der Pass dem Todten zugestellet, wird das Sarg zugemachet und eingescharret. Sie legen aber alle Leichen, dass sie sich mit den Angesichtern nach Auffgang der Sonnen kehren. Nachdem nun der Todte begraben, segnen sich die Umbstehende gegen die Bilder und gehen wieder nach Hauss. Den Freunden wird ein Trawrmahl bereitet, vertrincken das Leid und läufft gemeiniglich bey Mann und Weibes Personen auff gute Räusche hinaus.

Die Russen betrawren ihre Todten sechs Wochen, in wärender Zeit stellen die Reichen drey grosse Gastmahl an und laden neben den Freunden alle Priester, welche bey der Leichbestätigung mit gewesen, darzu ein. Sie nehmen darzu den dritten, neunden und zwanzigsten Tag, warumb sie aber diese und nicht andere Tage darzu nehmen, habe ich von den Russen bissher noch nicht erfahren können. Sie haben es ohne Zweyfel von den Griechen, welche ... auch zu Constantinopel solchen Gebrauch haben, aber für den zwantzigsten den viertzigsten Tag nehmen sollen... Die Russen aber (die Pfaffen so wol als andere) trincken bey solcher Brüderschafft so vertrawlich mit einander, dass sie auff Händen und Füssen zum Hause herauskriechen.


Предыдущая Следующая
 
 
Дизайн разработан Обществом Святого Креста. Все права сохранены, 2008 - 2017